ein Interview
Vera Koppehel brachte 2011 den Sonderzug RST150 Rudolf Steiner Express und 2014 den Kulturgutexpress zu 90 Jahre biologische Landwirtschaft auf die Schiene. Von Beruf ist sie Eurythmistin und Trigonal fragte nach was sie aktuell bewegt:
VK: Eigentlich ist ja jedes Jahr ein Jubiläumsjahr. 2019 stehen 100 Jahre Waldorf, Bauhaus und Frauwahlrecht im Fokus. Bildung, Kunst, Freiheit sind immerwährende brisante ge- sellschaftliche Themen doch vor 100 Jahren schrieben sie sich besonders, ich kann auch sagen michaelisch, ins euro- päische Bewusstsein ein. Da kulminierte was, spannungs- geladen und kreativ wurde Neues, Dynamisches, geistig Erschautes und wie wir heute wissen, vorallem Nachhaltiges in die Gesellschaft eingebracht. Nostalgisch ist das für mich nie. Eher so eine Art Weckruf aus der Zukunft.
Trigonal: Sie haben ein Institut für Inspirierte Bewegung gegründet – ist dies so ein Weckruf?
VK: Unbedingt. Bewegung ist fast die einzige Konstante in unse- rem überambitionierten Alltag. Die Welt wandelt sich immer schneller, die Seele aber hat ihre eigenen Rhythmen, wir werden immer mehr aufgefordert zwischen gerade noch hinter herhechten oder lieber ganz aussteigen eine eigene innere Zeit, Freiräume zu kreieren, in der ein aus Erkenntnis handeln verbunden mit Erfurcht für uns selbst und die Mitwelt möglich wird. Die Eurythmie bietet dazu vielmehr als nur eine Methode und ich wünsche mir sehr, dass ihr kulturtransformierendes Potenzial immer mehr zur Wirksamkeit und Anwendung kommt.
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